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Kräftige Männerstimmen hatten sich im Jahre 1879 in „Graßhofs Gaststätte“, heute Haus Wiegers im Bergwinkel, zusammengefunden um sich neben dem köstlichen Nass in froher Runde mit einigen Liedern zu erfreuen.
Der Nachbar, Hauptlehrer Fobbe, dem die Pflege des Volksliedes sehr am Herzen lag, hörte den Gesang und fasste den Entschluss, diese Sänger zu einem Verein zu formieren, der sich dann in der Folge Männergesangverein „Eintracht“ Ovenhausen nannte.
Bereits im Jahre 1885 wurde eine Vereinsfahne geweiht. Als Emblem diente ein Bild des Heiligen St. Josef. Dazu der Spruch, den sich die Sänger auf die Fahne geschrieben haben:

Rein im Sang – treu im Wort – fest in Eintracht – immerfort.

Bei allen freudigen und traurigen Ereignissen hat sie den Verein begleitet.
Nach 40jähriger Tätigkeit legte der Vereinsgründer, dem neben der Pflege des Volksliedes auch der Kirchengesang sehr am Herzen lag, sein Amt im Jahre 1918 nieder. Sein Nachfolger, Hauptlehrer Grau, ging mit gleicher Aktivität an die Arbeit. Seine eifrige Tätigkeit trug dazu bei, dass der Verein die folgenden, durch Arbeitslosigkeit geprägten Jahre verhältnismäßig gut überstand. Von dieser schlechten Zeit zeugt eine Notiz aus dem Jahre 1932, die besagt, dass trotz schwerer Zeit zu Ostern eine Theateraufführung stattfinden sollte.
Nach 20jähriger Vereinsarbeit im Jahre 1938 musste Hauptlehrer Grau aus gesundheitlichen Gründen seinen Dirigentenstab niederlegen. Der plötzliche Tod des Nachfolgers Wilhelm Günter im Jahre 1940 und die Kriegswirren ließen dann das Vereinsleben für Jahre ruhen. Erst im Jahre 1948 konnte neu begonnen werden.
Der alte Vorstand, der den Krieg überstanden hatte, übernahm erneut die bewährte Führung des Vereins. Es waren Anton Engel, Josef Struck und Ludwig Nutt. Als neuer Dirigent amtierte Hauptlehrer Heinrich Fobbe, Sohn des Vereinsgründers Josef Fobbe. Er stellte sich zusätzlich die dankbare Aufgabe, neben dem Männerchor Sängerinnen einzubeziehen und ließ somit zusätzlich den Gemischten Chor entstehen.
Fortan bestand der Gesangverein Ovenhausen somit aus einem Männerchor und einem gemischten Chor.
Auch das Theaterspiel wurde wieder gepflegt. Schon zu Weihnachten 1949 gab es mit dem Theaterstück „Freischütz“ die erste Inszenierung. Im gleichen Jahr wurde zum 70- jährigen Stiftungsfest des Gesangvereins ein Konzertsingen veranstaltet, woran der Gemischte Chor beteiligt war. In den Jahren 1954, 1959, 1964 und 1969 wurden große Sängerfeste gefeiert. Im Mai 1950 starb im Alter von 95 Jahren der Vereinsgründer Josef Fobbe. 1958 musste auch der verdienstvolle Hauptlehrer Heinrich Fobbe aus gesundheitlichen Gründen abdanken. Das Dirigat ging auf Willi Weinholz über. Er leitete die Geschicke des Vereins bis 1970. Im Dezember 1969 fand mit der Aufführung „Die Braut des Wilderers“ die letzte Theateraufführung des Gesangvereins statt. Von 1970 bis 1971 leitete Hans Theile den Chor und anschließend, bis 1972 übernahm Bärbel Engel das Dirigat. Von 1972 bis 1998 lag die musikalische Leitung in den Händen von Franz-Joseph Peters. Seit 1999 leitet Elisabeth Gorzolka den Gesangverein.
Alle genannten Dirigenten waren und sind darauf bedacht, getreu der Vereinssatzung das deutsche Liedgut zu pflegen und durch öffentliches Auftreten für den Chorgesang zu werben.
Als herausragendes Sängerfest ist die 100-Jahrfeier des Gesangvereins am 09, 10. und 11. Juni 1979 zu nennen. Diese 100-jährige Jubiläumsfeier war für den Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen der Anlass, dem Verein am 27. Mai 1979 in Duisburg die Zelter-Plakette zu verleihen. Karl-Friedrich Zelter war es, der bereits in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in Berlin den ersten „Liederkranz“ gründete. Die Voraussetzung für die hohe staatliche Auszeichnung ist insbesondere die erfolgreiche Arbeit in der Chorpflege und die geleistete gemeinnützige Kulturarbeit.
Der Männerchor und der Gemischte Chor sind immer wieder bereit, so manche Kirchenfeste und Vereinsveranstaltungen durch Liedvorträge zu verschönern. Zum Vereinsleben gehören die alljährlich gefeierten Gemütlichen Abende, gemeinsame Wanderungen und Sängerfahrten. Besonders erfreulich ist es, dass es dem Verein gelungen ist, Kontakte zu den Männerchören Essen-Überruhr und Köln-Stammheim zu knüpfen.
Der Gesangverein besteht nun 140 Jahre. Sein vielseitiger Einsatz zur Freude vieler Menschen ist eine Verstärkung des kulturellen Lebens in unserer Dorfgemeinschaft. Die regelmäßigen Übungsstunden finden im wöchentlichen Wechsel mit dem Gemischten Chor freitags ab 20.00 Uhr im Vereinslokal „Zum Kükenkrug“ statt.
Willkommen sind alle, die am Gesang in geselliger Runde interessiert sind.

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