Umbau des Pfarrheimes
Ereignis-Datum: 9. September 1989
Das Pfarrheim ist aus unserem Dorfleben nicht mehr wegzudenken und seit seiner Wiedereröffnung im Jahre 1989 ein überaus wichtiger Ort der Begegnung geworden: Etliche kirchliche, weltliche und private Gruppen nutzen das ortsbildprägende Gebäude im Mittelpunkt unserer Ortschaft gern und häufig. So finden im Pfarrheim zahlreiche Sitzungen und Veranstaltungen der Gremien und Gruppierungen der Kirchengemeinde, die Übungsstunden verschiedener Vereine und Organisationen, aber auch die Blutspende, Wahlen sowie Familienfeiern aller Art statt.
Belegt ist die Existenz einer Pfarrscheune durch Einträge in den Kirchenbüchern mindestens seit 1731. Ende der 1970-er bzw. Anfang der 1980-er Jahre befand sich das Pfarrheim nach seiner wechselvollen Geschichte mit zahlreichen Nutzungsarten allerdings in einem desolaten Zustand. Franz-Josef Gottlob fasst in seinem Aufsatz „25 Jahre Pfarrheim – Begegnungsstätte aller Bürger“ (2015) zusammen: „Zwischenzeitlich aufgetretene Schäden am Gebäude wurden meist nur notdürftig ausgebessert. Einzelne Dachplatten aus Sollingsandstein rutschten ab wegen der Verformung des Dachstuhls aufgrund zu großer Sparrenabstände und zu dünner Einlattung. Das große Gewicht des Daches – besonders im Winter durch die zusätzliche Schneelast – ließen ganze Dachpartien einbrechen. Das eindringende Regenwasser bzw. Schmelzwasser beschädigte das Haus auch im Innern. Es verfiel zusehends, stellte mehr und mehr eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar und wurde schließlich baupolizeilich gesperrt. Es bot mitten im Ort gelegen ein erbärmliches Bild.“
In den 1980-er Jahren griff die Kirchengemeinde unter Pastor Hermann Winkels das Vorhaben wieder auf, einen festen Ort für das Gemeindeleben herzurichten. Die Quellen berichten von langen Verhandlungen zwischen Stadt, Kirchengemeinde und Generalvikariat, die letztlich aber im Hinblick auf die Finanzierung des Umbauvorhabens in einer gütlichen Einigung mündeten.
Franz-Josef Gottlob schreibt weiter: „Erst im Jahre 1986 zeichnete sich ein Kompromiss ab. Die Kirchengemeinde erklärte sich zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands der ehemaligen Pfarrscheune mit dem Abriss der späteren Anbauten (Hausmeisterwohnung, Feuerwehrturm, kleiner Gruppenraum) bereit unter der Bedingung, dass sie finanziell nicht stärker belastet würde als bei einem Neubau, und dass die einen Neubau übersteigenden Kosten von rund 200.000 DM aus öffentlichen Mitteln aufgebracht werden müssten. Die Stadt verpflichtete sich, die entsprechenden Mittel aufzubringen durch Anträge bei verschiedenen Behörden. Das zog sich hin, bis endlich im Juli 1988 das Finanzierungskonzept stand und auch seitens des Generalvikariats ‚grünes Licht‘ für das ausgehandelte Bauvorhaben gegeben wurde.“
Die Durchführung erfolgte unter dem neuen Pastor Hubert Matziol (1988-2013): Nach nur einjähriger Bauzeit unter Wirkung der Dorfgemeinschaft wurde am 9. September 1989 das Pfarrheim feierlich eingeweiht. Nach einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Parkplatz des Pfarrheims fand ein großes Pfarrfest unter dem Motto „Gemeinsam unter einem Dach“ statt und brachte einen guten Erlös.